
Sie hat die
Krebstherapie verschoben, um ihr ungeborenes Kind zu retten: Chiara Corbella
sah ihren Sohn noch die ersten dreizehn Monate aufwachsen. Mitte Juni erlag die
28jährige italienische Katholikin ihrer Krebserkrankung.
Chiara Corbella und
ihr Ehemann Enrico Petrillo hatten bereits zwei Kinder kurz nach der Geburt
verloren. Über die wenigen kostbaren Minuten, welche sie mit diesen beiden
Kindern namens Davide und Maria (Maria war ein Anencephalie-Kind gewesen)
teilen konnten, berichteten sie auf Pro-Life-Veranstaltungen.
Im Jahr 2010 wurde
Chiara wieder schwanger, und die Ärzte sagten, das Kind entwickle sich diesmal
normal. Doch dann wurde bei Chiara ein aggressiver Krebs diagnostiziert, und
man riet ihr zu einer Therapie, welche ein Risiko für die Schwangerschaft
bedeutet hätte. Chiara entschied sich, das Baby zu schützen und die Therapie
auf die Zeit nach der Geburt zu verschieben. Francesco wurde im Mai 2011
geboren. Die Krebserkrankung schritt schnell fortt. Chiara verlor die Sehkraft
eines ihrer Augen. Dann, 13 Monate nach der Geburt ihres Sohnes, verlor sie den
Kampf gegen ihre Krankheit. «Ich gehe in den Himmel, um für Maria und Davide zu
sorgen, und du bleibst hier bei Papa. Ich werde für dich beten», schrieb Chiara
im Abschiedsbrief an ihren kleinen Sohn eine Woche vor ihrem Tod.
Chiaras Ehemann
sprach davon, er habe «eine Liebesgeschichte am Kreuz» erlebt. Er sagte in
«Radio Vatikan», Chiara und er hätten von ihren drei Kindern gelernt, dass es
keinen Unterschied gebe zwischen einem Leben, welches 30 Minuten oder welches
100 Jahre dauere. «Es war wundervoll, zu entdecken, dass diese Liebe angesichts
der Probleme mehr und mehr wuchs.» «Wir wuchsen mehr und mehr in der Liebe
zueinander und zu Jesus. Wir waren nie enttäuscht von dieser Liebe, und aus
diesem Grund verloren wir keine Zeit, obwohl die Menschen zu uns sagten: „Wartet,
seid nicht in Eile, ein weiteres Kind zu haben“. «Die Wahrheit ist», erläuterte
der junge Witwer weiter, «dass dieses Kreuz - wenn man es mit Christus umarmt
-, aufhört, derart hässlich zu sein, wie es aussieht. Wenn man in Ihn vertraut,
stellt man fest, dass dieses Feuer, dieses Kreuz, nicht brennt, dass man
Frieden im Leid und Freude im Tod finden kann.» Die Familie habe gesehen, dass
Chiara «nicht friedlich, aber fröhlich» starb, «was ein totaler Unterschied»
sei, so Enrico. Wenn sein Sohn heranwachse, werde er ihm erklären, wie schön es
sei, «sich von Gott lieben zu lassen, denn wenn man sich geliebt fühlt, kann
man alles tun». Das «Wichtigste im Leben ist: sich lieben zu lassen, um zu
lieben, und um fröhlich zu sterben».
Bei der Trauerfeier in einem Vorort von Rom drängten sich hunderte
Trauernde in die Kirche, auch das Regionalfernsehen machte Filmaufnahmen. Der
geistliche Leiter von Chiara, Padre Vito, sagte in der Predigt, Chiara sei «ein
Zeugnis, welches so viele andere Menschen retten könne». Agostino Kardinal
Vallini, welcher der heiligen Messe vorstand, verglich Chiara mit der heiligen
Gianna Beretta Molla.
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