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Montag, 23. Juli 2012

Für ihr Baby verschob sie die Krebstherapie

Chiara Corbella sah ihr Kind noch die ersten dreizehn Monate aufwachsen. «Ich gehe in den Himmel. Du bleibst hier bei Papa», schrieb sie ihrem Sohn Francesco im Abschiedsbrief eine Woche vor ihrem Tod. (aus: Katholische Wochenzeitung, Nr. 28, 13. Juni 2012)

Sie hat die Krebstherapie verschoben, um ihr ungeborenes Kind zu retten: Chiara Corbella sah ihren Sohn noch die ersten dreizehn Monate aufwachsen. Mitte Juni erlag die 28jährige italienische Katholikin ihrer Krebserkrankung.
Chiara Corbella und ihr Ehemann Enrico Petrillo hatten bereits zwei Kinder kurz nach der Geburt verloren. Über die wenigen kostbaren Minuten, welche sie mit diesen beiden Kindern namens Davide und Maria (Maria war ein Anencephalie-Kind gewesen) teilen konnten, berichteten sie auf Pro-Life-Veranstaltungen.
Im Jahr 2010 wurde Chiara wieder schwanger, und die Ärzte sagten, das Kind entwickle sich diesmal normal. Doch dann wurde bei Chiara ein aggressiver Krebs diagnostiziert, und man riet ihr zu einer Therapie, welche ein Risiko für die Schwangerschaft bedeutet hätte. Chiara entschied sich, das Baby zu schützen und die Therapie auf die Zeit nach der Geburt zu verschieben. Francesco wurde im Mai 2011 geboren. Die Krebserkrankung schritt schnell fortt. Chiara verlor die Sehkraft eines ihrer Augen. Dann, 13 Monate nach der Geburt ihres Sohnes, verlor sie den Kampf gegen ihre Krankheit. «Ich gehe in den Himmel, um für Maria und Davide zu sorgen, und du bleibst hier bei Papa. Ich werde für dich beten», schrieb Chiara im Abschiedsbrief an ihren kleinen Sohn eine Woche vor ihrem Tod.
Chiaras Ehemann sprach davon, er habe «eine Liebesgeschichte am Kreuz» erlebt. Er sagte in «Radio Vatikan», Chiara und er hätten von ihren drei Kindern gelernt, dass es keinen Unterschied gebe zwischen einem Leben, welches 30 Minuten oder welches 100 Jahre dauere. «Es war wundervoll, zu entdecken, dass diese Liebe angesichts der Probleme mehr und mehr wuchs.» «Wir wuchsen mehr und mehr in der Liebe zueinander und zu Jesus. Wir waren nie enttäuscht von dieser Liebe, und aus diesem Grund verloren wir keine Zeit, obwohl die Menschen zu uns sagten: „Wartet, seid nicht in Eile, ein weiteres Kind zu haben“. «Die Wahrheit ist», erläuterte der junge Witwer weiter, «dass dieses Kreuz - wenn man es mit Christus umarmt -, aufhört, derart hässlich zu sein, wie es aussieht. Wenn man in Ihn vertraut, stellt man fest, dass dieses Feuer, dieses Kreuz, nicht brennt, dass man Frieden im Leid und Freude im Tod finden kann.» Die Familie habe gesehen, dass Chiara «nicht friedlich, aber fröhlich» starb, «was ein totaler Unterschied» sei, so Enrico. Wenn sein Sohn heranwachse, werde er ihm erklären, wie schön es sei, «sich von Gott lieben zu lassen, denn wenn man sich geliebt fühlt, kann man alles tun». Das «Wichtigste im Leben ist: sich lieben zu lassen, um zu lieben, und um fröhlich zu sterben».
Bei der Trauerfeier in einem Vorort von Rom drängten sich hunderte Trauernde in die Kirche, auch das Regionalfernsehen machte Filmaufnahmen. Der geistliche Leiter von Chiara, Padre Vito, sagte in der Predigt, Chiara sei «ein Zeugnis, welches so viele andere Menschen retten könne». Agostino Kardinal Vallini, welcher der heiligen Messe vorstand, verglich Chiara mit der heiligen Gianna Beretta Molla.

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