Unzufriedenheit über Pfarrer Eggenberger hält an (Zürcher Unterländer,
Donnerstag 28. Mai 2015) oder Unzufriedenheit mit Pfarrer hält weiter an
(Furttaler, Freitag 29. Mai 2005).
Nach der Kirchgemeindeversammlung der Pfarrei St. Mauritius in Regensdorf vom Dienstag 26. Mai 2015, waren fast alle Pfarreimitglieder zufrieden. Nur eine kleine Gruppe von 5-6 Personen hat sich um der Journalistin Andrea Söldi gesammelt. Erste Frucht davon ist dieser oben erwähnte Artikel. Aber es gibt auch andere Meinungen:
Am Freitag, im Furttaler vom 5.6.2015, Nr. 22, sind 4 Leserbriefe von Pfarrei-Mitlglieder erschienen. Einer davon von 54 Personen unterschrieben. Alle sind mit Pfarrer Remo Eggenberger zufrieden.
Ernsthafte Probleme?
Mit
grossem Staunen las ich den Artikel im Furttaler «Unzufriedenheit
mit Pfarrer hält weiter an». Haben wir angesichts der
ernsthaften Probleme in der Welt nichts Besseres zu tun, als über
den Schmuck und die Blumen in der Kirche zu berichten? Bei sorgfältigem
Recherchieren wird der Redaktion sicher aufgefallen sein, dass auch
in den Jahren 1995 bis 2011 diverse Mitarbeiter der Katholischen Kirche in
Regensdorf den Arbeitsort gewechselt haben oder pensioniert wurden. Schade, dass die
Medien kaum über positive Erfahrungen in der Katholischen Kirche berichten. In den
letzten zwei Jahren werden die Gottesdienste wieder mehr besucht und von vielen
·geschätzt. Apropos - ein Gemeindezentrum haben wir
schon - das GZ Roos.
Zuzana Hinnen,
Regensdorf-Adlikon
(ehemalige Mitarbeiterin)
Den Geist Gottes spüren
Der am
28. Mai im Zürcher Unterländer erschienene Artikel mit der Überschrift «Unzufriedenheit
mit Pfarrer Eggenberger hält an» entspricht
nicht der Wahrheit. Die Journalistin hat offenbar entweder nicht seriös
recherchiert oder lässt sich von ein paar Damen instrumentalisieren. Einen
Artikel so zu betiteln, wenn nur eine kleine
Minderheit der Kirchgemeinde mit Pfarrer Eggenberger unzufrieden ist, muss als
sehr abwegig bezeichnet werden. Wenn einige Leute der Ansicht sind, dass
Kreuze und Bilder von Heiligen nicht in ein katholisches Pfarreizentrum gehören, so stimmt
das traurig. Sind wir doch dankbar, den Geist
Gottes in unserer Pfarrei St. Mauritius immer wieder aufs Neue spüren zu
dürfen.
Walter Stählin und 54
Mitunterzeichner
Zur Furttaler Gemeindesituation der katholischen
Kirche
«Unzufriedenheit mit Pfarrer hält weiter an»,
«Furttaler» vom 29. Mai.
Der
Artikel hat die Wellen in der katholischen Gemeinde St. Mauritius hochschlagen
lassen. Bei Weitem nicht alle waren mit der
Darstellung der Situation in der Gemeinde einverstanden. Nach
Meinung des Seelsorgeteams wäre es angebracht, direkt
das Gespräch zu suchen, statt öffentlich einen Sturm zu
entfachen. Jeder Wechsel in der Führungsspitze ist
mit Neuerungen verbunden - egal, ob in der
Privatwirtschaft oder eben auch in der Kirche. Fakt ist, dass es nicht erst seit dem
Amtsantritt von Pfarrer Eggenberger Probleme in der
Gemeinde gibt. Immer meinten einzelne Personengruppen, ihre Ideen
durchsetzen zu müssen. Dabei scheint nach wie vor jeder
Anlass willkommen zu sein, sofern er 1 sich für die eigene
Sache instrumentalisieren lässt.
Angesichts der Tatsache, dass es sich sowohl zahlenmässig
als auch geografisch um eine der grössten Gemeinden
im Bistum Chur handelt,
liegt es auch auf der Hand, dass die Meinungen
divergieren. Von konservativen Katholiken über «Gelegenheitschristen» bis zu freiheitlichen
Denkern ist das ganze Spektrum
derzeitiger katholischer Strömungen abgedeckt. Es ist schlicht ein
Ding der Unmöglichkeit, es allen recht zu machen.
An der Spitze so einer Gemeinde zu stehen, heisst
immer, exponiert und angreifbar zu sein. Was die
Situation seit dem Artikel
so schwierig macht, ist die Tatsache, dass nun die Emotionen
nach einer Phase der Konsolidierung
wieder hochkochen. Statt konstruktivem
Dialog wurden vereinzelte Meinungen herausgegriffen und als
Stimme der Mehrheit dargestellt. Beispiel
Jahresrechnung 2014: Faktum ist einfach, dass die Steuerangaben
der· Gemeinden für dieses Jahr viel
zu hoch angesetzt waren. Allein in der Gemeinde Regensdorf
machte dies ein Defizit der Kirchensteuereinnahmen
von 500 000 Franken aus. Rückwirkend lässt sich zum
Jahresende ein Budget (das im
Übrigen von der Kirchgemeinde genehmigt und bis auf die steuerlichen
Mindereinnahmen eingehalten wurde) nicht mehr korrigieren.
Allerdings wurde als Reaktion darauf bei einigen Budgets· für 2015 der
Rotstift angesetzt. Allen Mitarbeitenden ist bewusst, dass Sparen
angesagt ist. Kritik an Kreuzen und «Heiligenbildchen »: Kreuze sollten in einer
katholischen Kirche wohl eine Selbstverständlichkeit
darstellen - auch in Unterrichts-
und Büroräumen. Wenn
nicht hier, wo dann? Die Tafeln mit Abbildungen von thebäischen
Heiligen in den · einzelnen,
nach diesen Heiligen benannten Räumlichkeiten, gehen zurück auf die 40-Jahr-Feier
der Pfarrei, bei der Geschichte ' und
Wirkung des Pfarreipatrons Mauritius
und seiner thebäischen Gefährten
in verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen thematisiert
wurden. Im Furttaler/ Unterländer
wurde ausführlich darüber berichtet. Es
handelt sich also nicht um wahllose Heiligenbildchen,
sondern um ein aktiv · kommuniziertes
Konzept. Blumenschmuck: In der lang
andauernden Diskussion in der
Gemeindeversammlung wurde deutlich, dass
Blumenschmuck «früher» oft aus privaten
Gärten stammte und somit kostengünstiger
gemacht werden konnte. Da dies
heute nicht mehr der Fall ist, sollte man eher froh
darüber sein, dass Frau
Catania es versteht, auch mit begrenztem Budget eine «üppige» Gestaltung
zu zaubern. Wieso wird aus all dem ein Problem?
Kirchenschmuck und -ausstattung sind auch
dazu da, eine ansprechende Atmosphäre
zu schaffen. Die Gemeindemitglieder sollen sich
wohlfühlen. Darum geht es
auch den Mitarbeitenden in der Gemeinde. Jeder und
jede ist bemüht, das Beste zu geben. Gerade auch die neuen Mitarbeiter, die «unbelastet»
und unvoreingenommen ihre Stelle angetreten haben, empfinden
das Arbeitsklima und den Führungsstil
von Pfarrer Eggenberger als positiv. Vielleicht sollte dies zu denken geben. Wäre es nicht an der Zeit,
Neues zuzulassen, Änderungen zu akzeptieren,
statt Altern nachzutrauern und nach dem sprichwörtlichen
Haar in der Suppe zu
suchen? Es ist immer vom «Gemeinschaftszentrum» die Rede, das man sich mit viel Mühe aufgebaut
hat. Doch wird damit nicht Gemeinschaft auf ein Gebäude
reduziert? Sollte es bei einer christlichen Gemeinschaft
nicht um menschliches Miteinander, offene
Toleranz und gegenseitiges Verständnis gehen? Letztlich sollte man sich beim sonntäglichen
Friedensgruss ehrlich die Hand reichen · und in die Augen
schauen können - damit das Ganze
nicht zu einer Farce verkommt.
Seelsorge-
und Katecheseteam
St. Mauritius
Wichtig, dass alle Seiten gehört werden
Wer die Einladung
zur Kirchgemeindeversammlung gelesen hat, war über
die drei Traktanden informiert. Hauptsächlich ging es um die
Abnahme der Jahresrechnung 2014. Wer anwesend war, musste
miterleben, wie die Aufforderung des Kirchenpflegepräsidenten, Fragen zur Jahresrechnung
zu stellen, dazu genutzt wurde, den Pfarrer persönlich anzugreifen.
Es wurden Punkte moniert, die weder
sachlich, noch gerechtfertigt waren und
ganz klar erläutert werden
konnten. Im Anschluss an die Versammlung gab es
einen Ap6ro. Bei dieser Gelegenheit hätte die Autorin Andrea
Söldi die Chance nutzen und die Anwesenden befragen können, um einen breit
gefächerten und fundierten Artikel schreiben zu können. Stattdessen
hat sie sich mit vier Personen an einen Tisch am Rande des
Geschehens zurückgezogen und hatte so nicht die
Möglichkeit, sich die vielen positiven Meinungen
anzuhören. So sind viele der
Meinung, dass der so sehr polarisierende
Punkt «Blumen» eine grosse Bereicherung
für den doch etwas kahlen Bau ist.
Ebenso hatte niemand die Möglichkeit, der Autorin zu sagen,
dass die aktuellen Mitarbeiter sich an ihrem
Arbeitsplatz wohlfühlen. Bereits an der
letzten Kirchgemeindeversammlung wurde gesagt, dass
Pfarrer Eggenberger jederzeit bereit sei,
Fragen zu beantworten und den Dialog zu
suchen. Alle wurden eingeladen, sich direkt an den
Pfarrer zu wenden. Dies taten leider nur sehr wenige.
Als Bindeglied zwischen Kirche und Staat ist es mir
wichtig, dass alle Seiten gehört und gerecht behandelt
werden!
Sylvia
Kolakovic, Vertreterin der Pfarrei St. Mauritius
in
Regensdorf in der Synode
(Legislaturperiode 2015-2019)
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