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Sonntag, 10. Februar 2013

Die Macht des Gehorsams

von Pfr. Thomas Rellstab (Programmdirektor von Radio Maria
in der Katholische Wochenzeitung 5/2013 (1. Februar 2013)

Bei der Priesterweihe habe ich wie alle Diakone und Priester meinem Bischof und allen seinen Nachfolgern «Ehrfurcht und Gehorsam» versprochen. Ich habe es von Herzen getan, ohne Vorbehalte, weil ich davon ausgegangen bin, dass mein Bischof selber den Gehorsam, den er dem Nachfolger des Apostels Petrus geleistet hat, lebt und Garant ist für die Einheit des katholischen Glaubens in der Diözese. Der Gehorsam hat die Macht, die Einheit der Kirche zu garantieren, der Ungehorsam führt zum Bruch derselben.


Den Bruch der Einheit innerhalb unserer so wunderbaren, von Christus gegründeten katholischen Kirche, stellen wir seit langem fest: De facto haben wir auch in der Schweiz eine neue, tiefe Kirchenspaltung. Zwischen den Positionen der «Romtreuen» und den «Antirömischen» gibt es keine Brücke mehr. Wie sonst ist ein «Aufruf zum Ungehorsam» erklärbar? Aber vielleicht entpuppt sich diese «Pfarreiinitiative» ja als «heilsame Schuld», denn:

Wann haben wir es zum letzten Mal erlebt, dass unsere Bischöfe in Einheit auftraten? Vielleicht erwacht die Kirche in der Schweiz doch noch und erkennt, dass es ohne Gehorsam keine Einheit geben kann. Mich persönlich beschäftigt diese Uneinheit in unserer Kirche sehr. Ich verstehe, dass viele Gläubige verwirrt sind und sich fragen: Was gilt denn jetzt?»

Wenn das nicht ein Werk des Teufel s ist! lesen wir nach: Akita, 13.10.1973, 3. Botschaft der Muttergottes - von der Kirche anerkannt: « ... Teuflische Machenschaften werden sogar in die Kirche eindringen, und Kardinäle werden sich gegen Kardinäle erheben und Bischöfe gegen Bischöfe. ... Die Kirche wird voll sein von denen, die Kompromisse annehmen. Durch den Teufel verführt, werden zahlreiche Priester und Ordensleute den Dienst am Herrn aufgeben. Der Teufel  wird sich besonders um die gottgeweihten Seelen bemühen ... ». Bischöfe und Priester werden vom Teufel zum Ungehorsam gegen den Papst und die Lehre der katholischen Kirche verführt. Ich verstehe, dass die Muttergottes fleht: «Betet täglich den Rosenkranz. Betet den Rosenkranz für die Bischöfe und die Priester». Aber es macht mich auch traurig, dass nicht einmal unter denen, die eigentlich gleichgesinnt sind, eine Einheit besteht: Anstatt gemeinsam etwas Grosses für den lieben Gott und die Kirche zu machen, gibt es so viele Partikulärinteressen und Extrazüglein. Es wäre dringend nötig, die positiven katholischen Kräfte in der Kirche Schweiz zu sammeln, um miteinander über eine Strategie für eine tiefgreifende Neuevangelisierung in unserem Land nachzudenken. Gemeinsam könnte man etwas bewegen, allein verzettelt man sich. 



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