von Pfr. Thomas
Rellstab (Programmdirektor von Radio Maria)
in der Katholische
Wochenzeitung 5/2013 (1. Februar 2013)
Bei der
Priesterweihe habe ich wie alle Diakone und Priester meinem Bischof und allen
seinen Nachfolgern «Ehrfurcht und Gehorsam» versprochen. Ich habe es von Herzen
getan, ohne Vorbehalte, weil ich davon ausgegangen bin, dass mein Bischof
selber den Gehorsam, den er dem Nachfolger des Apostels Petrus geleistet hat,
lebt und Garant ist für die Einheit des katholischen Glaubens in der Diözese.
Der Gehorsam hat die Macht, die Einheit der Kirche zu garantieren, der
Ungehorsam führt zum Bruch derselben.
Den Bruch der
Einheit innerhalb unserer so wunderbaren, von Christus gegründeten katholischen
Kirche, stellen wir seit langem fest: De facto haben wir auch in der Schweiz
eine neue, tiefe Kirchenspaltung. Zwischen den Positionen der «Romtreuen» und
den «Antirömischen» gibt es keine Brücke mehr. Wie sonst ist ein «Aufruf zum
Ungehorsam» erklärbar? Aber vielleicht entpuppt sich diese «Pfarreiinitiative»
ja als «heilsame Schuld», denn:
Wann haben wir es
zum letzten Mal erlebt, dass unsere Bischöfe in Einheit auftraten? Vielleicht
erwacht die Kirche in der Schweiz doch noch und erkennt, dass es ohne Gehorsam
keine Einheit geben kann. Mich persönlich beschäftigt diese Uneinheit in
unserer Kirche sehr. Ich verstehe, dass viele Gläubige verwirrt sind und sich fragen:
Was gilt denn jetzt?»
Wenn das nicht
ein Werk des Teufel s ist! lesen wir nach: Akita, 13.10.1973, 3. Botschaft der
Muttergottes - von der Kirche anerkannt: « ... Teuflische Machenschaften werden
sogar in die Kirche eindringen, und Kardinäle werden sich gegen Kardinäle erheben
und Bischöfe gegen Bischöfe. ... Die Kirche wird voll sein von denen, die
Kompromisse annehmen. Durch den Teufel verführt, werden zahlreiche Priester und
Ordensleute den Dienst am Herrn aufgeben. Der Teufel wird sich besonders um die gottgeweihten
Seelen bemühen ... ». Bischöfe und Priester werden vom Teufel zum Ungehorsam gegen
den Papst und die Lehre der katholischen Kirche verführt. Ich verstehe, dass
die Muttergottes fleht: «Betet täglich den Rosenkranz. Betet den Rosenkranz für
die Bischöfe und die Priester». Aber es macht mich auch traurig, dass nicht
einmal unter denen, die eigentlich gleichgesinnt sind, eine Einheit besteht:
Anstatt gemeinsam etwas Grosses für den lieben Gott und die Kirche zu machen,
gibt es so viele Partikulärinteressen und Extrazüglein. Es wäre dringend nötig,
die positiven katholischen Kräfte in der Kirche Schweiz zu sammeln, um miteinander
über eine Strategie für eine tiefgreifende Neuevangelisierung in unserem Land
nachzudenken. Gemeinsam könnte man etwas bewegen, allein verzettelt man sich.
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